Ulster Grand Prix, Nordirland 16.-19. August 2006 |
hallo zusammen!
wir sind mehr oder weniger gut erhalten vom legendären ULSTER GRAND PRIX aus nordirland zurückgekehrt. der ulster grand prix gehört zu den bedeutendsten straßenrennen der welt und lockt jährlich abertausende rennfans an die hecken, mauern und büsche rund um diese gnadenlose strecke. fahrer aus aller welt sind am am start und, wie das bei den großen straßenrennen auf der irischen insel so üblich ist, ist das ganze event superprofessionell aufgezogen... also TV-live-übertragungen usw.!!! wie ich erst vor ort erfuhr, ist der dundrod circuit (so heißt die strecke offiziell) der schnellste straßenrennkurs der WELT !!! die superbikes erzielen auf dieser brutal schnellen strecke durchschnittsgeschwindigkeiten von über 200km/h , die schnellsten 250iger piloten bringen es immerhin auch auf etwa 190 km/h durchschnitt! dabei sollte man noch bedenken, dass es auch 1.gang-kurven auf diesem kurs gibt... eigentlich fast unvorstellbar. was ich so auch noch nicht erlebt habe ist, wie ungeheuer nah die zuschauer am kurs standen. in einer, für fotografen sehr reizvollen, bergabpassage lag ein fotograf mit seinem objektiv im gras... ich denke, dass mein motorrad kaum weiter als einen meter von ihm entfernt mit über 200km/h über den welligen asphalt bretterte!!! in nahezu jeder hecke und hinter jedem baum standen zuschauer, es war eine unglaubliche roadracing atmosphäre. vielleicht sollte ich aber erstmal am anfang unseres nordirlandtrips beginnen. gemeinsam mit norman und max aus schleiz trat unser kleines zwei-mann-team, welches aus bimmer und mir bestand, die reise an. wir fuhren aus sparsamkeitsgründen mit nur einem transporter, und zwar mit normans rennerprobtem, betagten sprinter. im inneren des sprinters befanden sich neben uns vier personen noch drei rennmotorräder samt ersatzteilen... also full to top und sicher gnadenlos überladen. wir kamen trotz der übergewichtigen fracht pünktlich in nordirland an. das wetter zeigte sich gleichmal von der irischen seite... es regnete bindfäden! das fahrerlager war schon brechend voll und eigentlich wäre nur noch platz auf einer, zum fahrerlager umfunktionierten, kuhweide gewesen. freundlicherweise haben aber unsere irischen freunde für uns ein kleines plätzchen im hauptfahrerlager freigehalten. der aufbau des vorzeltes und das ausladen des gesamten equipments ging recht locker von der hand... halt schon hundert mal gemacht. als übernachtungsquartier wurde uns vom veranstalter ein astreiner mercedes renntruck von nibbels catering zur verfügung gestellt, dieser sollte dann für etwa eine woche unser heim sein... perfekt!!! die rennveranstaltung an sich begann für mich am mittwoch, dem 16.8. mit einem speziell für newcomer (streckenneulingen wie mich) eingerichteten halbstündigen training. hier fuhren erfahrene roadracer mit jeweils fünf newcomern um die rennstrecke und zeigten uns ideallinien, brems- und einlenkpunkte. der instruktor meiner kleinen gruppe war kein geringerer als martin finnegan. martin bemühte sich, auf seinem superbike ein für ihn gemütliches tempo anzugehen... welches für mich aber in den ersten runden schon viel zu schnell war und es dauerte nicht lange, da sah ich martin nur noch ganz weit in der ferne.... ich versuchte mir selbst den streckenverlauf einzuprägen, was aber keine einfache sache bei dieser langen, abwechslungsreichen strecke war. die halbe stunde, die wir newcomer als extra trainingszeit bekamen, war schnell vergangen und ich muss sagen,ich war ganz schön beeindruckt von diesem kurs!!! bis dahin kannte ich die strecke nur von einem onboard video, das mir norman vorab gegeben hatte und welches ich ein paar mal angeschaut habe. ich muss sagen, die realität sieht schon etwas anders aus! trotz allem machte es großen spaß, dort auf dieser strecke zu fahren und ich freute mich auf das nächste training. das erste zeittraining fand am gleichen tag statt. ich versuchte, mir die linie von anderen fahrern abzuschauen und ihnen soweit als möglich zu folgen, um am ende eine schnelle runde zu buche stehen zu haben. es war ein schwieriges training, aber zumindest hatte ich das glück, dass die streckenbedingungen für irische verhältnisse sehr gut waren. am ende des halbstündigen trainings konnte ich den 16.platz verbuchen. ich hatte nicht damit gerechnet, gleich im ersten training ein so vernünftiges resultat zu erreichen und freute mich dementsprechen darüber! das zweite zeittraing fand am folgetag statt. auch an diesem tag waren die äußeren bedingungen hervorragend, bei heiterem wetter und temperaturen von gut 20°grad konnte ich mich voll und ganz aufs fahren und die tücken der strecke konzentrieren. ich spulte auch in diesem training wieder so viele runden als möglich ab und verbesserte meine rundenzeit erheblich. diesmal versuchte ich allerdings ganz alleine, ohne einen anderen piloten vor mir, eine vernünftige, flüssige linie zu finden. am ende dieses zeittraings hatte ich die 13.trainingszeit zu buche stehen und hatte damit sogar samuel dunlop hinter mir gelassen... was mich zugegebenerweise recht stolz machte. in der addition beider trainings ergab sich dann für mich, dass ich vom 14.startplatz aus ins rennen gehen sollte. ich hatte mir allmählich den streckenverlauf eingeprägt und war recht zuversichtlich für das rennen, welches nach einem freien tag dann am samstag, dem 19.08., stattfinden sollte. den freien tag nutzen wir um das motorrad fix und fertig herzurichten und um die atmosphäre rund um diese berühmte veranstaltung so richtig zu aufzusaugen. für kenner dieser roadracingszene ist die atmosphäre im fahrerlagerbereich unglaublich! hautnah steht man neben honda werksmotorrädern(!) aller der legendären piloten, die die meisten leute vom europäischen festland ausschließlich von haarsträubenden dvd-rennszenen der bekannten isle of man races her kennen. starallüren kennt dort niemand und man braucht auch keine angst zu haben, von einem der sonst in den fahrerlagern dieser welt üblichen motorrollern über den haufen gefahren zu werden... diese echten roadracer können halt auch noch zu fuß zur toilette gehen!!! es ist ganz schwer diese atmosphäre hier wiederzugeben, ich kann nur ein weiteres mal empfehlen: besucht einmal im leben ein IRISH ROADRACE und ihr langweilt euch beim nächsten motogp-rennen zu tode ! als ich am renntag vom regentrommeln auf unserem wohnmobildach geweckt wurde, war ich natürlich erstmal nicht sehr begeistert, denn was ich auf gar keinen fall wollte war, auf einer strecke wie dieser ein regenrennen zu fahren! im verlaufe des vormittags hörte es dann allerdings auf zu regnen und der asphalt begann abzutrocknen. die ersten rennen fanden allerdings noch bei sehr gemischten streckenbedingungen statt und ich hätte wirklich nur sehr ungerne mit den piloten tauschen wollen, die jetzt mit ihren dicken viertaktern am start standen. als unser rennen gestartet wurde nahm ich an, dass inzwischen der gesamte kurs abgetrocknet sein würde - ein irrtum, wie ich in den waldpassagen feststellen musste, denn es waren immer noch recht große nasse streckenabschnitte vorhanden. ich hatte geschnittene slicks montiert, was sicher die exakt richtige reifenwahl war. der start zum rennen gelang mir ganz gut und ich war voll mit im lindwurm der 250iger rennmotorräder, der sich durch die ersten, richtig schnellen kurven des dundrod circuits schlängelte. es gab viele windschattenduelle auf den langen geraden und ich merkte, dass meine honda richtig gut funtionierte und ich aus dem windschatten heraus ein paar piloten überholen konnte. leider hatte ich ausgangs einer schnellen kurve nicht den richtigen gang eingelegt und mußte zu den vor mir fahrenden piloten etwas abreißen lassen. ich nahm mir vor, in der folgenden technischen passage, wo ich im training besonders gut zurecht kam, mich wieder etwas heranzukämpfen und dann beim anbremsen der haarnadelkurve wieder an der gruppe dran zu sein... daraus wurde nichts! in der ersten linkskurve der technischen passage kam ich etwas weit nach außen und mit dem vorderrad in den dreck... ein deftiger abflug, der das rennen für mich beendete, war die folge. mir passierte zum glück nicht viel!!! das motorrad hat es weitaus heftiger erwischt und es werden viele tage und wochen vergehen, bis die honda wieder rennfertig dastehen wird. schade, dass wieder mal ein solch unerfreuliches ende die bis dahin super veranstaltung für mich beendete - aber so ist das nun mal im rennsport. es gibt trotzdem auch noch erfreuliches zu berichten: unser freund ian lougher,der im 125iger und 250iger rennen auf motorrädern von norman rank unterwegs war, zeigte wieder einmal beeindruckende ergebnisse. im 125iger rennen konnte er auf der maschine, welche sonst von lucy glöckner in der IDM eingesetzt wird, den 4.Platz belegen. auf normans 250iger burning blood honda konnte ian sogar mit einem zweiten platz aufs podest fahren!! nebenbei erwähnt fuhr ian auch in allen viertaktklassen,in denen er am start war, aufs podest ! die traditionell auf das rennen folgende abschlussfeier konnte ich aufgrund meiner verletzung leider nicht mit in angriff nehmen - aber bimmer hat das pirate team auf diesem gebiet hervorragend vertreten, denke ich!!! stark angeschlagen kam die 3er mannschaft mit bimmer, ranky und max wieder im wohnmobil an - und zwar um fünf uhr morgens. 6 uhr 30 mussten wir aufbrechen, um die fähre in belfast noch zu erreichen. viel mehr wäre also nicht gegangen! was am ende in den gedanken bleiben wird, war ein wunderbares rennsporterlebnis in nordirland mit all seinen besonderheiten. auch dem abgrundtief schlechten essen, was wir uns eine woche lang antun mussten! wie viel hunger muss der mensch haben, um täglich bei nibbles catering essen zu gehen........!!?? DER GESUNDHEITSMINISTER WARNT! NORDIRISCHES ESSEN KANN IHRER GESUNDHEIT UND IHRER UMGEBUNG GROSSEN SCHADEN ZUFÜGEN!!! so, das wars erstmal für heute. bilder folgen, sobald bimmer seine kamera entleert hat und ich die fotos bekomme. wie es jetzt rennsportmäßig weitergeht steht noch nicht fest. wenns was neues zu vermelden gibt ,lasse ich es hier verlautbaren. jetzt heißt es erstmal schäden beheben und zwar auf breiter front! dann bis neulich RICKS |