4. Lauf zur Straßen-EM, Most  9./10.  Juli 2005
 

Am vergangenen wochenende fand in Most / Tschech. der 4.lauf zur straßen-europameisterschaft statt. Nach unglaublich vielen problemen verschiedenster art sollte das der erste em-einsatz für mich in dieser saison werden.
Ich war gespannt auf das fahrerfeld mit vielen neuen gesichtern und motorrädern. Die 250cc klasse war mit 41 startern die stärkste rennklasse an diesem wochenende!
Die ersten trainings fanden unter regennassen bedingungen statt ,welche mir bisher eigentlich immer recht gut entgegengekommen sind. Auch dieses mal fühlte ich mich auf dem motorrad wohl und konnte recht ansehnliche rundenzeiten abliefern, diese reichten für einen 16.platz im fahrerfeld!

Die qualifikationstrainings fanden dann unter trockenen und sommerlich heißen bedingungen statt. Hier konnte ich mich weniger gut in szene setzen. Bereits im ersten zeittraining rutschte ich mehrmals heftig übers vorderrad und nach ein paar runden stürzte ich bei eigentlich langsamem tempo in der spitzkehre der strecke. Der montierte bridgestone reifen war wirklich nicht die welt und vermittelte immer ein unglaublich rutschiges gefühl. Im nächsten training wechselte ich wieder auf die zuverlässigen dunlop vorderreifen und ich fühlte mich damit wesentlich sicherer. Trotzdem habe ich keine richtige fehlerfreie runde zustande bekommen. Mit der gefahrenen rundenzeit von 1,46 konnte ich zwar zufrieden sein, leider reichte diese zeit trotzdem nur für den 27. startplatz, was nun nicht gerade mein ziel gewesen ist! Ich hatte mir, ehrlich gesagt, einen startplatz unter den besten 20 fahrern erhofft. Selbstüberschätzung? Schon möglich, dass dies etwas blauäugig war... immerhin hatte ich eine woche vorher noch mit hohem fieber und einer angina im bett gelegen, habe sieben wochen nicht auf dem motorrad gesessen und meine guten zylinder hatte ich auch nicht auf dem motorrad... Naja wie auch immer, im rennen wollte ich nach vorne sehen und kämpfen.

Wir hatten vor dem warmup noch einige änderungen am motorrad vorgenommen, die allerdings nicht wirklich eine verbesserung unser probleme darstellten. Die beschleunigung in den unteren gängen meiner honda war einfach schlechter als sonst und ich verlor beim herausfahren aus den kurven einfach zu viel auf den ersten metern. Dieses problem hatte ich seit dem ersten trockenen training. Im regen hatte ich dieses defizit natürlich noch nicht so wahrnehmen können, weil man unter nassen bedingungen natürlich anders ans gas geht als im trockenen.

Ich startete wieder recht gut ins rennen und konnte mich bis zur ersten (neu eingebauten) schikane bereits einige plätze nach vorne schieben. In dieser schikane war dann allerdings erst einmal finale, ein massencrash verursachte einen rennabbruch und ich bin nur mit glück und einem ausritt in die wiese von diesem unfall verschont geblieben.

Beim neustart des rennens hatte ich wieder einen sehr guten start und wollte nun kämpfen um mich weiter nach vorne zu arbeiten. Leider war dieser traum bereits in der zweiten rennrunde ausgeträumt ... das getriebe machte probleme und ich bekam den sechsten gang einfach nicht mehr rein. Ich probierte es noch eine weitere runde aber es trat keine verbesserung auf ... deswegen aufgabe des rennens in runde vier!!!

Damit konnte ich meine pechsträhne leider nicht beenden und habe einmal mehr keine zielflagge zu sehen bekommen.
Trotzdem hatte ich diese wochenende viel spaß am fahren, obwohl ich nicht fit war und mich das ganze mächtig angestrengt hat.
Mal sehen wie es jetzt weitergeht. An der katastrophalen finanziellen situation im team hat sich nichts geändert und so muss ich erstmal abwarten, welches ich als nächstes rennen in angriff nehmen kann.

Das rennen gewann der holländer patrik lakerfeld (honda) vor dem weiteren holländer hans smees und dem amtierenden europameister alvaro molina aus spanien (beide aprillia). Insgesamt sind bei diesem rennen 14 piloten durch crash oder techn.probleme ausgefallen!!!

Vielleicht noch ein wort zu der neu eingebauten schikane. Man konnte eigentlich von allen piloten die selben worte dazu hören: die strecke verliert mit dieser sehr langsamen schikane absolut den fluss und wurde, sicherlich unbeabsichtigt, mit einer neuen gefahrenquelle bereichert, was der startunfall in unserem rennen zeigte.
Die rundenzeiten erhöhen sich übrigens um etwa 10 sekunden.

bis die tage mal

#31 rico