Scarborough "54th Gold Cup Races at Olivers Mount"
25./26.9.2004

 

Hier ein paar ganz kurze zeilen zum scarborough "54th gold cup races at olivers mount".
Die hinfahrt war schon ereignisreicher, als wir uns das gewünscht hätten. Norman Ranks sprinter verlor in holland um ein haar das linke hinterrad des ohnehin gnadenlos überladenen gefährts. An einer sehr kritischen halteposition genau in einer autobahnweggabelung mussten wir dann kapitulieren und die karre abstellen...von ehemals 5 radbolzen war nur noch einer bemüht das rad, welches schon schön schräg im radhaus stand, auf der achse zu halten... Jeder hat schnell seine papiere aus dem auto genommen und dann sind wir mit einem kasten bier hinter den leitplanken in deckung gegangen. Norman hatte dann kontakt mit dem adac aufgenommen und nach etwa zweieinhalb stunden wurden wir dann auch mit sack und pack abgeschleppt...der kasten bier hatte gerade so für die wartezeit ausgereicht, länger hätte es also nicht dauern dürfen!
Wir wurden dann in ein hotel zum übernachten gebracht und der sprinter wurde zu einer mercedes benz werkstatt geschleppt. Am nächsten morgen dann erstmal ein fettes frühstück auf kosten des adac - lecker.
Danach haben wir den reparierten transporter abgeholt und sind dann irgendwann tatsächlich in rotterdam auf die fähre gegangen und mit dem dampfer richtung hull/england in see gestochen.

In scarborough angekommen musste dann alles ganz schnell gehen, da wir ja mit einem tag verspätung anreisten!
Wir luden in windeseile die motorräder aus und kurze zeit später waren wir dann auch schon beim 250iger qualifikationstraining unterwegs. Eigentlich keine ganz einfache angelegenheit, ohne zuvor eine einzige trainingsrunde gehabt zu haben, nun gleich das entscheidende zeittraining absolvieren zu müssen - noch dazu auf regenreifen und feuchter strecke! Irgendwie lief aber alles supergut und es machte wieder richtig spaß, auf diesem doch extremen kurs zu fahren. Da die 125iger und auch die 250iger rennen diesmal wertungsläufe der "garry dynes foundation" waren ( eine organisation, die sich speziell um 125/250iger rennen kümmert - very well organized!), sind recht stattliche starterfelder zu vermelden gewesen! Um so erfreuter war ich, als ich auf dem zeitenzettel lesen konnte, dass ich die sechstschnellste zeit gefahren hatte!!!!

Nun läuft das bei den engl. straßenrennen anscheinend total anders als wir das hier in mitteleuropa bei unseren em-läufen gewohnt sind. Normalerweise wird ja nach dem zeittraining das motorrad komplett zerlegt und dann für das am nächsten tag stattfindende rennen vorbereitet...nicht so in scarborough! Hier hat man nur kurze zeit bis zum ersten von vier rennen, an denen man als zweifünfziger pilot teilnehmen kann.

So nutzte ich ein am samstag mittag stattfindendes superbike-rennen als zusätzliches training für die 250iger rennen und belegte dort sogar etwas überraschend den 13.Platz! Es ist schon sehr, sehr beeindruckend wie die inselhaudegen mit diesen enorm schnellen motorrädern auf diesem engen kurs mit seinen sprunghügeln und haarnadelkurven einheizen...hut ab!!!

Gegen 15 uhr war es dann soweit, das erste von zwei 250iger rennen die "lee pullen trophy" stand an. Ich konnte aus der zweiten startreihe ins rennen gehen, norman stand direkt hinter mir in der dritten reihe.
Ein schönes spannendes sprintrennen, welches uns richtig spaß und lust auf mehr gemacht hat, folgte!
Norman wurde 5. und ich konnte einen für mich sehr befriedigenden 8.platz einfahren...so konnten wir uns sogar am preisgeldtopf mitbedienen!

Am samstag abend kam dann das, was ja kommen musste........zuerst mal zum chinesen "eat much as you can" war motto des abends... entsprechend schwerfällig bewegten wir uns dann quer durch scarborough um unseren "stammpub" aufzusuchen... hier die gewohnten englischen biersorten, straff hintereinanterweg getrunken... danach ging es dann wieder in die gay-bar... viele bekannte gesichter aus dem fahrerlager... es wurde getanzt,gelacht und mit hinz und kunz gelabert... bis zu dem zeitpunkt als norman und ich von zwei streitsüchtigen engländern derart provoziert worden... hätten wir nicht die ersten treffer gelandet, wäre es sicher nur noch eine frage von minuten gewesen und diese zwei möchtegernschläger hätten versucht uns umzuhaun... so kam es aber anders... nachdem die zwei vollidioten zu boden gegangen sind kam auch schon die engl. polizei in beeindruckender stückzahl ins lokal... rückzug ins fahrerlager und nach ein paar diskussionen ob wir denn auch richtig gehandelt hätten, packten wir für diesen abend die geige ein.

Am sonntag morgen wieder unerwartet schönes herbstwetter. Das warmup lief ohne probleme und wir waren gespannt, was wir denn in den am heutigen sonntag stattfindenden rennen so zeigen könnten.
Zunächst war ich an der reihe, denn es stand ein superbike-rennen auf dem programm, wo ich aus der ersten startreihe heraus ins rennen gehen sollte!!! Das durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Nach einem superguten start war ich sofort an vierter stelle und konnte diese plazierung auf der schmalen strecke recht gut behaupten. Auf einer langgezogenen bergabpartie mit vielen sprüngen wurde ich dann auf platz fünf verwiesen. Ich konnte aber gut folgen und war in den kurvigen passagen jedesmal direkt am hinterrad des vor mir fahrenden superbikepiloten. Dann aber passierte ende der schnellsten streckenpassage das, was auf einer strecke wie dieser besser nicht passieren sollte... beim gaszudrehen und anbremsen auf die nachfolgende zweite-gang-kurve ging mir der motor fest und ich wurde heftig vom motorrad geschleudert...

Was dann kam erzähle ich nur in kurzform, da es weder lustig war noch irgendwelchen unterhaltungswert haben dürfte. Es ging erst zum sanitäter auf der rennstrecke... dieser stellte erstmal ein gröbere beinverletzung fest, die er nicht behandeln hätte können... also ab ins krankenhaus... hier mußte ich dann zwei tage bleiben, bevor ich per flugzeug zurück nach deutschland kam... hier wurde ich dann von einem chirurgen operiert ... heute, gute zwei wochen nach dem crash, kann ich beinahe wieder ohne krücken gehen... es geht gut vorwärts mit der heilung.
An dieser stelle noch vielen herzlichen dank an alle, die mitgeholfen haben, dass der rücktransport so problemlos über die bühne gegangen ist - vor allem ian lougher, seine freundin, kleinvater albert und doreen drake, heischo B., watte, welle, norman, susan usw.......muchas cracias!!!
Danke auch an trevor keys fürs bier ins hospital!

Das letzte em-rennen, welches eigentlich heute (10.10.) in cartagena hätte stattfinden sollen, fiel natürlich ins wasser... vielleicht nicht gerade ein saisonabschluss wie man ihn sich wünschen würde - aber was soll's.
Ich denke ja, wir greifen nächste saison wieder voll an!
In diesem sinne vielen, vielen dank an alle, die mitgeholfen haben, diese lange schwere saison durchzuziehen und ich hoffe ihr haltet alle nächstes jahr wieder mit zur stange!!!
Besonders großer dank geht aber an welle und joey die soviel geduld mit mir hatten, selbst viele male zurückgesteckt haben und soviel kraft aufgewendet haben, dass ich diese saison so durchziehen konnte...ihr seid die besten!!!

die folgenden zeilen stammen von meinem kleinen raketenfurz joey, der gerade mal fix die tastatur massakriert hat... was er uns wohl damit sagen will?
YX
n l l <k< 1s; fä´üv
7,nb n_'hbjbzzzzzzaylöä gtfvvvvvvvvvvvvvvvv erf r vvov 'x

Das wars erstmal, ich lasse sicher in nächster zeit wieder von mir hören weil ja mit dem letzten rennen der saison 2004 eigentlich schon wieder die saison 2005 begonnen hat...! Es wird sicher bald neuigkeiten über die rennsportpläne für 2005 geben... vielleicht gibt es auch wieder eine pirate saisonabschlussparty in freiberg...usw.,usw...

hasta luego
#31 rico