Hier ein paar ganz kurze zeilen zum
scarborough "54th gold cup races at olivers mount".
Die hinfahrt war schon ereignisreicher, als wir uns das gewünscht hätten. Norman
Ranks sprinter verlor in holland um ein haar das linke hinterrad des ohnehin
gnadenlos überladenen gefährts. An einer sehr kritischen halteposition genau in
einer autobahnweggabelung mussten wir dann kapitulieren und die karre
abstellen...von ehemals 5 radbolzen war nur noch einer bemüht das rad, welches
schon schön schräg im radhaus stand, auf der achse zu halten... Jeder hat
schnell seine papiere aus dem auto genommen und dann sind wir mit einem kasten
bier hinter den leitplanken in deckung gegangen. Norman hatte dann kontakt mit
dem adac aufgenommen und nach etwa zweieinhalb stunden wurden wir dann auch mit
sack und pack abgeschleppt...der kasten bier hatte gerade so für die wartezeit
ausgereicht, länger hätte es also nicht dauern dürfen!
Wir wurden dann in ein hotel zum übernachten gebracht und der sprinter wurde zu
einer mercedes benz werkstatt geschleppt. Am nächsten morgen dann erstmal ein
fettes frühstück auf kosten des adac - lecker.
Danach haben wir den reparierten transporter abgeholt und sind dann irgendwann
tatsächlich in rotterdam auf die fähre gegangen und mit dem dampfer richtung
hull/england in see gestochen.
In scarborough angekommen musste dann alles ganz schnell gehen, da wir ja mit
einem tag verspätung anreisten!
Wir luden in windeseile die motorräder aus und kurze zeit später waren wir dann
auch schon beim 250iger qualifikationstraining unterwegs. Eigentlich keine ganz
einfache angelegenheit, ohne zuvor eine einzige trainingsrunde gehabt zu haben,
nun gleich das entscheidende zeittraining absolvieren zu müssen - noch dazu auf
regenreifen und feuchter strecke! Irgendwie lief aber alles supergut und es
machte wieder richtig spaß, auf diesem doch extremen kurs zu fahren. Da die
125iger und auch die 250iger rennen diesmal wertungsläufe der "garry dynes
foundation" waren ( eine organisation, die sich speziell um 125/250iger rennen
kümmert - very well organized!), sind recht stattliche starterfelder zu
vermelden gewesen! Um so erfreuter war ich, als ich auf dem zeitenzettel lesen
konnte, dass ich die sechstschnellste zeit gefahren hatte!!!!
Nun läuft das bei den engl. straßenrennen anscheinend total anders als wir das
hier in mitteleuropa bei unseren em-läufen gewohnt sind. Normalerweise wird ja
nach dem zeittraining das motorrad komplett zerlegt und dann für das am nächsten
tag stattfindende rennen vorbereitet...nicht so in scarborough! Hier hat man nur
kurze zeit bis zum ersten von vier rennen, an denen man als zweifünfziger pilot
teilnehmen kann.
So nutzte ich ein am samstag mittag stattfindendes superbike-rennen als
zusätzliches training für die 250iger rennen und belegte dort sogar etwas
überraschend den 13.Platz! Es ist schon sehr, sehr beeindruckend wie die
inselhaudegen mit diesen enorm schnellen motorrädern auf diesem engen kurs mit
seinen sprunghügeln und haarnadelkurven einheizen...hut ab!!!
Gegen 15 uhr war es dann soweit, das erste von zwei 250iger rennen die "lee
pullen trophy" stand an. Ich konnte aus der zweiten startreihe ins rennen gehen,
norman stand direkt hinter mir in der dritten reihe.
Ein schönes spannendes sprintrennen, welches uns richtig spaß und lust auf mehr
gemacht hat, folgte!
Norman wurde 5. und ich konnte einen für mich sehr befriedigenden 8.platz
einfahren...so konnten wir uns sogar am preisgeldtopf mitbedienen!
Am samstag abend kam dann das, was ja kommen musste........zuerst mal zum
chinesen "eat much as you can" war motto des abends... entsprechend schwerfällig
bewegten wir uns dann quer durch scarborough um unseren "stammpub"
aufzusuchen... hier die gewohnten englischen biersorten, straff
hintereinanterweg getrunken... danach ging es dann wieder in die gay-bar...
viele bekannte gesichter aus dem fahrerlager... es wurde getanzt,gelacht und mit
hinz und kunz gelabert... bis zu dem zeitpunkt als norman und ich von zwei
streitsüchtigen engländern derart provoziert worden... hätten wir nicht die
ersten treffer gelandet, wäre es sicher nur noch eine frage von minuten gewesen
und diese zwei möchtegernschläger hätten versucht uns umzuhaun... so kam es aber
anders... nachdem die zwei vollidioten zu boden gegangen sind kam auch schon die
engl. polizei in beeindruckender stückzahl ins lokal... rückzug ins fahrerlager
und nach ein paar diskussionen ob wir denn auch richtig gehandelt hätten,
packten wir für diesen abend die geige ein.
Am sonntag morgen wieder unerwartet schönes herbstwetter. Das warmup lief ohne
probleme und wir waren gespannt, was wir denn in den am heutigen sonntag
stattfindenden rennen so zeigen könnten.
Zunächst war ich an der reihe, denn es stand ein superbike-rennen auf dem
programm, wo ich aus der ersten startreihe heraus ins rennen gehen sollte!!! Das
durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Nach einem superguten start war
ich sofort an vierter stelle und konnte diese plazierung auf der schmalen
strecke recht gut behaupten. Auf einer langgezogenen bergabpartie mit vielen
sprüngen wurde ich dann auf platz fünf verwiesen. Ich konnte aber gut folgen und
war in den kurvigen passagen jedesmal direkt am hinterrad des vor mir fahrenden
superbikepiloten. Dann aber passierte ende der schnellsten streckenpassage das,
was auf einer strecke wie dieser besser nicht passieren sollte... beim
gaszudrehen und anbremsen auf die nachfolgende zweite-gang-kurve ging mir der
motor fest und ich wurde heftig vom motorrad geschleudert...
Was dann kam erzähle ich nur in kurzform, da es weder lustig war noch
irgendwelchen unterhaltungswert haben dürfte. Es ging erst zum sanitäter auf der
rennstrecke... dieser stellte erstmal ein gröbere beinverletzung fest, die er
nicht behandeln hätte können... also ab ins krankenhaus... hier mußte ich dann
zwei tage bleiben, bevor ich per flugzeug zurück nach deutschland kam... hier
wurde ich dann von einem chirurgen operiert ... heute, gute zwei wochen nach dem
crash, kann ich beinahe wieder ohne krücken gehen... es geht gut vorwärts mit
der heilung.
An dieser stelle noch vielen herzlichen dank an alle, die mitgeholfen haben,
dass der rücktransport so problemlos über die bühne gegangen ist - vor allem ian
lougher, seine freundin, kleinvater albert und doreen drake, heischo B., watte,
welle, norman, susan usw.......muchas cracias!!!
Danke auch an trevor keys fürs bier ins hospital!
Das letzte em-rennen, welches eigentlich heute (10.10.) in cartagena hätte
stattfinden sollen, fiel natürlich ins wasser... vielleicht nicht gerade ein
saisonabschluss wie man ihn sich wünschen würde - aber was soll's.
Ich denke ja, wir greifen nächste saison wieder voll an!
In diesem sinne vielen, vielen dank an alle, die mitgeholfen haben, diese lange
schwere saison durchzuziehen und ich hoffe ihr haltet alle nächstes jahr wieder
mit zur stange!!!
Besonders großer dank geht aber an welle und joey die soviel geduld mit mir
hatten, selbst viele male zurückgesteckt haben und soviel kraft aufgewendet
haben, dass ich diese saison so durchziehen konnte...ihr seid die besten!!!
die folgenden zeilen stammen von meinem kleinen raketenfurz joey, der gerade mal
fix die tastatur massakriert hat... was er uns wohl damit sagen will?
YX
n l l <k< 1s; fä´üv
7,nb n_'hbjbzzzzzzaylöä gtfvvvvvvvvvvvvvvvv erf r vvov 'x
Das wars erstmal, ich lasse sicher in nächster zeit wieder von mir hören weil ja
mit dem letzten rennen der saison 2004 eigentlich schon wieder die saison 2005
begonnen hat...! Es wird sicher bald neuigkeiten über die rennsportpläne für
2005 geben... vielleicht gibt es auch wieder eine pirate saisonabschlussparty in
freiberg...usw.,usw...
hasta luego
#31 rico
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