4. Lauf zur Europameisterschaft im Strassenrennsport 
Motodrom Most, 13.-14. Juli 2003
 

Ich hab die ganze zeit überlegt,ob ich überhaupt noch einen satz zu diesem rennwochenende in most verlieren sollte.
Einem total misslungenem training folgte ein noch viel bescheideneres rennen. Nach nur drei, vier gefahrenen runden war finale....
Irgendwie hatte ich das gefühl, dass alles, was so während der saison an kleinen und größeren pannen passieren könnte, sich auf dieses eine beschissene wochenende konzentriert hat.
So gab es neben schon recht brachialen kolbenringbrüchen auch so banale sachen wie defekte wasserpumpensimmerringe usw.
Eigentlich haben wir uns am motorrad den arsch wund geschraubt, nur um nach vollendeter arbeit den nächsten fehler zu endecken und dies immer wieder aufs neue.
Da man ja immer versucht, irgendwie noch was positives aus so einer panne mitzunehmen, kann man vielleicht das dazu gelernte techn. wissen als solches werten.

Vor allem der unermüdlichen hilfsbereitschaft von tom-cycledoctor war es zu verdanken, dass es nicht noch mehr schaden am motorrad gab und dass wir wieder einiges dazugelernt haben.
Dafür vielen dank. 

Danke auch an alle die irgendwie mit versucht haben, diesem verkorksten wochenende doch noch einen rennerfolg zu verschaffen. Wer da im einzelnen gemeint ist, das weiß sicher jeder der beteiligten selber. Trotzdem an dieser stelle noch mal ein dank an alle vom team, den sponsoren die bisher mit zur stange gehalten haben, der ganzen crew um hexes bruder, den fleißigen biertrinkern in jaggers laden und all den anderen die irgendwie, und sei es nur durch moralische unterstützung, dazu beigetragen haben, dass wir überhaupt in diesem rennzirkus mit unterwegs sein dürfen! 

Leider war die ganze mühe, zumindest in most, nicht von erfolg gekrönt. Aber auch so was muß weggesteckt werden.
Schön war auch, dass viele freunde den weg nach most gefunden haben und uns an der strecke besucht haben. Auch ihnen allen hätte ich ganz gerne gezeigt, dass wir in dieser meisterschaft gut mitfahren können. Na ja, aber was solls.
Mit etwas distanz zu der veranstaltung fällt es mir aber überhaupt nicht schwer, wieder neue motivation für weitere renneinsätze zu finden. Ganz im gegenteil, ich bin schon unruhig und sehne das nächste rennwochenende herbei. Deswegen schaue ich eigentlich auch recht optimistisch auf die zweite saisonhälfte der europameisterschaft 2003.
Leider ist durch die aufgetretenen defekte ein erheblicher finanzieller schaden für mich entstanden, so dass auch dieses mal wieder der start beim nächsten lauf in schweden auf wackligen beinen steht. Da ich die strecke in schweden von einem rennen zur skandinavischen meisterschaft kenne, weiß ich auch, dass man nur mit einem perfekt vorbereitetem motorrad dort antreten sollte. Ohne vernünftige leistung ist man auf dieser strecke mit ihrer über 1km langen gegengeraden tatsächlich nur kanonenfutter für die schnellen em-piloten. Deswegen werde ich die fahrt nach schweden nur antreten, wenn ich es bis dahin geschafft habe, alle schäden zu beseitigen und die tsr wieder auf den stand gebracht habe, den wir vor most hatten.
Irgendwie werde ich aber langsam müde, diese finanziellen engpässe immer wieder erwähnen zu müssen, da sich an dieser situation wohl doch niemals etwas ändern wird. Schade, das es so ist und dass die kohle nun mal das a und o in diesem sport ist.
Jedenfalls wird in keinem meiner folgenden berichte wieder ein wort über dieses verfuckte geld verloren!!!

So nun sind es doch ein paar mehr zeilen geworden als ich ursprünglich vor hatte zu schreiben.
Mal sehen wie es so weitergeht,ich halte euch aber über dieses medium hier auf dem laufenden das ist versprochen.

Und das es auch ganz lustige minuten und stunden in most gab seht ihr auf einigen der beigfügten bilder....

Hasta luego amigos

Rico #31

Ach ja, nur der vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch dieses rennen in most vom japaner taro sekikutchi gewonnen wurde,der bisher alle läufe dominierte. Zweiter wurde der tscheche lukas pesek vor max neukirchner,der den dritten rang einfuhr.
Leider sollte diese Handbewegung bestimmend für diesen Trainingstag werden...

Im ersten Zeittraining brach ein Kolbenring und führte natürlich zum Trainingsabbruch. Ergebnis des Trainings: 27. Platz.

Nicht nur der Kolben war hinüber, auch den Zylinder hatte es soweit mitgenommen, dass er ohne neue Nikkasil-Beschichtung nicht mehr einsatzfähig ist.

Aus der Ersatzkiste wurde ein älterer Zylinder gefischt, welcher zwar nicht ganz zu dem anderen montierten Zylinder passte, aber wenigstens das Weiterfahren ermöglichte.

Leider sollte die Freude nur 3 Runden des zweiten Trainings währen. Wieder kam Rico mit Leistungseinbruch in die Box. Die Demontage des unteren Zylinders zeigte dann eine völlig zerhackte Kolbenoberfläche.

Die letzte Vermutung des Teams war, dass sich ein Teil des im ersten Trainings gebrochenen Kolbenrings noch in der Auspuffbirne befunden hatte, durch die Gasschwingungen wieder in den Verbrennungsraum des Zylinders gewirbelt wurde und dort natürlich den zweiten Kolben des Tages vernichtete und den Zylinder entsprechend mitnahm.

 
Dieser Herr tankt Gemisch. Zweitaktszene eben.

 

 

 

 

Die Aufregungen des Rennwochenendes trieben dem Hauptsponsor das schon längst verloren geglaubte Haupthaar aus der Schädeldecke. Die für die Nachtruhe erforderliche Gelassenheit gewann er letztlich nur durch das Tanken von Zweittaktgemisch (s.o.) zurück.

" Watte, eh du hier im Weg stehst, kannste auch abwaschen gehen!"