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6. Tag, 1. Juli, Hamburg, Paddel-Meier

Der Tag der 3 Gewitter und noch mehr Schauer.
Mein Abfahrttermin heute morgen verzögert sich deutlich auf 9.30 Uhr, weil ich eine knappe Stunde im Zelt sitze, auf ansonsten gepackten Koffern, und warte, dass das erste Gewitter des Tages endlich abzieht. Wie es dann als dunkle Wand im Südwesten verschwindet, zeigt sich sogar die Sonne kurz, versteckt sich dann aber wieder. Wie immer nach einem Gewitter weht erst einmal kaum Wind, als ich ablege. Erst als ich mich dem ersten Höhepunkt des Tages, der Elbschleuse Geesthacht, nähere, frischt es stark auf und vor der Schleuse baut sich heftiger Seegang auf. Die Elbe bildet dort bis zum Elbwehr eine große Wasserfläche, da können die Wellen ordentlich Anlauf nehmen. Aber auch große Wellen können mein Schiff nicht daran hindern, in den Schleusenkanal einzulaufen, wo es schlagartig wieder ruhig wird.
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Zuvor passierte ich noch das AKW Krümmel und war über die wohlige Wärme des eingeleiteten Kühlwassers begeistert. Da kann man sich die Hände dran wärmen bei diesem Wetter! Den Fischen muss es ähnlich gehen, denn um den Kühlwassereinlauf herum wimmelte es von Anglern, was auf eine entsprechende Fischdichte schließen lässt. HyperLink HyperLink
Vor der Schleuse frage ich einen wartenden Freizeitskipper nach den Verhaltensregeln beim Schleusen. Alles ganz einfach: Sportboote warten, bis sie aufgerufen werden (natürlich nicht jeder einzeln, sondern die Sportschiffer an sich) und fahren dann in die Schleusenkammer, um an der mit der Ansage festgelegten Schleusenkammerseite festzumachen. Der Paddler macht natürlich nicht fest, sondern sucht sich eine Leiter, an welcher er sich während der Schleusung die ca. 4m sinkenden Wasserspiegel abwärts hangeln kann. Je tiefer man sinkt, übrigens ohne jede Wasserbewegung oder Strömung, um so artenreicher zeigt sich die Leiter: von kleinen Millimeterkrabben bis zu größeren Exemplaren. Die untersten Sprossen erscheinen dann bald wie ein Korallenriff. HyperLink HyperLink
Nach dem Verlassen der Schleuse packt mich der Gegenwind, aber ich muss nur ca. 4km dagegen ankämpfen, denn dann verlasse ich die Hauptelbe für heute und rolle mit dem Kajak auf dem Bootswagen durch das beschauliche Dorf Altengamme. Hier stehen sehr gut erhaltene, altehrwürdige Moorbauernhöfe neben schwer nach Geld aussehenden Neubauten, die wie altehrwürdige Moorbauernhöfe aussehen wollen.   HyperLink HyperLink
Die Dove-Elbe, in die ich das Kajak dann nach einer schlüpfrigen Rutschpartie über das Ufer dann wieder eintauche, ist hier noch ein verkrautetes Flüsschen, das sich aber bald weitet und von welchem aus die Wasserseiten vergammelter wie exquisiter Hamburger Wassergrundstücke besichtigt werden können. HyperLink HyperLink
Zuletzt kämpfe ich mich noch durch den "Neuengammer Durchstich", der die Dove-Elbe und die Gose-Elbe verbindet und teilweise total verkrautet und mit Seerosenwiesen zugewachsen ist. Hinderlich, aber auch reizvoll und einfach Natur.
Gegen halb fünf komme ich bei Paddel-Meier an und kann natürlich auf dem Gelände zelten. Da es andauernd schauert, durchforste ich erst einmal den Kanuladen, erwerbe aber lediglich Nahtdichter fürs Zelt und Imprägnierspray für meine 12 Jahre alte kurzärmlige Paddeljacke, die heute beim Abwettern des 2. Gewitter des Tages wieder ziemlich durchgelassen hat.
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Ab morgen bestimmt die Tide den Tagesablauf. Das bedeutet: 5 Uhr aufstehen, denn um 12.00 Uhr kommt schon wieder die Flut die Elbe hoch und da will ich an der Stadt vorbei sein, um an einem beschaulichen Ort Mittagspause zu machen. HyperLink HyperLink